
Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Das könnte einem in den Sinn kommen, wenn man an Südafrika als Ziel einer Roadshow denkt. Tatsächlich kann es sich aber lohnen, Roadshows abseits der üblichen Trampelpfade in Europa und Nordamerika in Erwägung zu ziehen.

Jährlich besuchen Millionen Touristen das Land an der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Das Interesse der meisten Besucher konzentriert sich auf die schönen Küstenabschnitte, die Weinanbaugebiete und natürlich auf die faszinierenden Wildparks. Das Land bereitet sich auf die Fußballweltmeisterschaft 2010 vor. Allerorts sind Investitionen in Transport und Infrastruktur sichtbar. Der wirtschaftliche Aufschwung der letzten drei Jahre war für Südafrika der stärkste in den letzten 25 Jahren und gleichzeitig der längste nach dem 2. Weltkrieg. Die Kennziffern 2006 des rohstoffreichen Landes: Bruttosozialprodukt +5 %, Inflation 5 %, Arbeitslosigkeit über 20 %.
Jo‘burg und Cape Town - das New York und Boston Südafrikas
Südafrika hat drei Finanzplätze: Johannesburg, Kapstadt und Durban. Die zehn wichtigsten Investmentgesellschaften managen zusammen etwa 50 Mrd. €. Die Johannesburger Börse (der FTSE/JSE All Share Index stieg 2007 um 16 %) ist die größte Börse Afrikas und gehört zu den wichtigsten der Welt. Sie befindet sich im Stadtteil Sandton, wo auch die meisten heimischen Banken und Finanzdienstleister ihren Hauptsitz haben. Unternehmen können dort die Investoren wie auf Roadshows in New York oder Paris in deren Büros treffen oder Konferenzräume in Hotels und Banken nutzen. In Kapstadt, wo die großen Investmentgesellschaften maximal 15 Minuten von der Stadtmitte angesiedelt sind, ist ein zentraler Ort für die Meetings für alle Beteiligten komfortabel. Die besten Monate für Trips nach Südafrika sind Oktober/November sowie Februar/März. Dezember, Januar und April kommen aufgrund der Ferienzeit nicht in Betracht.
Von Deutschland fliegt man abends los und kommt nach 10 bis 12 Stunden Flugzeit morgens in Johannesburg oder Kapstadt an. Der lästige Jetlag entfällt, da sich Südafrika in der gleichen Zeitzone wie Deutschland befindet. Der Rückflug kann ebenfalls abends starten, sodass man den nächsten Tag voll zur Verfügung hat, wenn man morgens einschwebt.
Lokale Partner helfen bei der Organisation
Die Roadshow der Deutsche EuroShop im Februar 2007 wurde von der Nedbank, einer der größten Banken des Landes, organisiert. Wir haben unser Unternehmen bei zwei Gruppenpräsentationen in Johannesburg und Kapstadt über 50 Investoren vorgestellt. Unsere Präsentation hatten wir um allgemeine Daten zum Immobilienmarkt und Einzelhandel in Deutschland erweitert, um die Investoren in das Thema einzuführen. Hilfreich war, dass ein Unternehmen unserer Peergroup neben London ein Zweitlisting in Johannesburg hat und südafrikanische Investoren 45 % der Aktien halten.
Meist präsentieren sich in Südafrika multinationale Konzerne, die selbst geschäftliche Verbindungen in das Land haben. Bei der Deutsche EuroShop ist das nicht der Fall, und dennoch war die Roadshow ein Erfolg: Mehr als 5 % der Deutsche EuroShop-Aktien befinden sich inzwischen in südafrikanischem Besitz.